Die Thonemann-Linien in Scherfede

Joist I. Thone/Thöne Johann V. Heinrich Thone/Thonemann Johann VII. Johann Thöne Heinrich Thonemann Johann Heinrich Thonemann Karl Philipp Thonemann Johannes Thonemann Clemens Johannes Thonemann Heinrich Karl Johannes Thonemann

Nach Angaben des Nordrhein-Westfälischen Staatsarchivs in Münster setzte in dem Klosterdorf Scherfede die Überlieferung des Namens Thonemann spätestens 1568 ein. Zu diesem Zeitpunkt war Joist I., Bruder von Abt Martin in Hardehausen, in Warburg zwischen 1542 und 1572 als Ratsherr und Kämmerer tätig, wie verschiedene Unterlagen und Ratsprotokolle ausweisen. Jedenfalls wurde zu Lebzeiten von Abt Martin Thonemann auf den endgültigen Ausgleich der hohen Schuldsumme gedrängt, die die gemeinsame Mutter Metta nach dem frühen Tode ihres Mannes Johann V. Heinrich Thone/Thonemann im Jahre 1536 dem Kloster in der Folgezeit nach und nach geliehen hatte.

In anderen Unterlagen findet sich unter Joist Thöne/Thonemann der Vermerk „bekam Klostergut in Scherfede von Bruder Martin“. Ein Johann Thone/Thonemann (wahrscheinlich der andere Bruder von Martin, der ebenfalls anspruchsberechtigt war: Johann VI. Thöne) wurde in einem anderen Schreiben nach Feststellungen des Staatsarchivs Münster im Jahre 1568 erwähnt. Jedoch wurde in den Hardehausener Klosterunterlagen in Verbindung mit der Abfindung Thonemann festgehalten: „die Güter (Mehrzahl!) in Scherfede sind 1568 strittig mit Tile Roling“. Möglicherweise waren die dem Kloster gehörigen Liegenschaften durch langfristige Pachtverträge noch in der Nutzung von Tile Roling. Das erklärt auch den nicht vollzogenen Ortswechsel des Joist I. von Warburg nach Scherfede zur eigenen Bewirtschaftung der Flächen.

Jedenfalls hatte der Abt Martin Thonemann nach und nach seiner Mutter Metta Klosterländereien in Scherfede verschrieben in Höhe von 60 Malter Getreide und diesen Besitz später noch einmal in einem vom Kloster Hardehausen 1568 allerdings nicht anerkannten „Leibgedinge-Vertrag“ für die Mutter Metta und ihre drei Kinder (Geschwister von Abt Martin: Joist, Johann und Else) bestätigt. Eine endgültige Regelung über den Ausgleich der geliehenen Summe erfolgte erst fünf Jahre nach dem Tod von Abt Martin Thonemann „2 Tage nach St. Jakob im Jahre 1572“ in einem Vergleich zwischen Kloster Hardehausen und den Geschwistern Joist, Johann und Else Thonemann. Bei diesem Vergleich waren „Bürgermeister Johann Nabercord, Ulrichs und Dietrichs Bruder als Schiedsmann zugegen“.

Eine Bemeierungsurkunde über „den großen Hof in Scherfede“ ist nicht (mehr) vorhanden. Abt Martin war seinem Bruder Joist sehr zugetan und „bemeierte ihn u. a. am Sonntag Laetare mit Land in der Asseler Masche, dessen eine Hälfte Jost von Eddessen aus Warburg bebaute“.

Auch der Sohn von Joist I., Johann VII. blieb noch in Warburg wohnhaft, wurde dort als Ratsherr und Kämmerer der Stadt – wie vorher schon der Vater – in den Jahren 1586 bis 1608 tätig. Johann VII. starb 1608 in Warburg; seine Nachkommen sind nicht mehr in Warburg registriert. Er gilt als der Stammvater der Scherfeder Linie Thonemann. Der Sohn von Johann VII. Thöne, genannt Thonemann, Johann Thonemann, geboren ca. 1580 bis 1585, wurde neben Cord Thonemann und seiner Frau im Jahre 1605 nach den Akten des Oberamtes Dringenberg als Einwohner von Scherfede genannt. Er war lange Jahre als Richter von Scherfede eingesetzt.

Dass sich überhaupt Familienangehörige der in Warburg gut situierten Familie Thonemann in Scherfede ansiedelten, war nur eine Folge des Geldleihens für das Kloster in Hardehausen, das dann in der Hergabe von Liegenschaften aus dem Klosterdorf Scherfede (siehe Ausführungen über Scherfede) eine Lösungsmöglichkeit des Ausgleichs sah.

Die Inschrift über der Tür des ältesten Hauses in Scherfede, Am Bach 3, (heutiger Besitzer, 2001, Heinrich Ehls) lautet:

ANNO 1696 DENXXMAY IST DIESES HAUS GEBAVWET VON M JOHANNES GÖTTEN UND ELISABEHT SHRÖDER

Johann Thöne, genannt Thonemann etwa von 1580 bis 1585 geboren, wurde in den Akten des Oberamtes Dringenberg als Einwohner von Scherfede im Jahre 1605 – wie auch sein Bruder Cord – registriert. Im Jahre 1620 wurde von Johann Thonemann berichtet, dass er einen großen Landbesitz in Scherfede habe. Er wurde Richter in Scherfede; der Beginn und das Ende dieser hohen Tätigkeit konnte nicht ermittelt werden. Aber dieses Ehrenamt hat er wohl für eine längeren Zeitraum in sehr schwierigen Kriegsjahren innegehabt, denn es heißt in einer alten Quelle, „der besonders lange Richter in Scherfede war“. (Bedeutung des Richteramtes siehe Ausführungen im Abschnitt Scherfede im 15. und 16. Jahrhundert).

Der Name der Ehefrau von Johann in erster Ehe, die etwa 1612 geschlossen wurde, ist nicht bekannt; aus dieser Verbindung stammte der Sohn Johann, der etwa 1620 geboren wurde; er fand im Jahre 1634 als Johann junior Erwähnung. Dieser Johann junior ließ in den Jahren 1649 bis 1653 mehrere kleine Kinder taufen, die alle gestorben sind, wie es in Scherfeder Unterlagen nach dem 30-jährigen Krieg heißt. Zu dieser Zeit herrschten in Scherfede die furchtbaren Krankheiten Blattern und Pusteln, die bei der ohnehin sehr schlechten Ernährung der Bevölkerung wegen der dauernden Plünderungen und der schlechten Ernten in den Kriegsjahren meistens tödlich wirkten. Wahrscheinlich wohnte Johann (junior) in diesen Jahren auch noch auf dem väterlichen Richterhof. Dann hat er 1643 bei der Verwüstung Scherfedes (siehe Ausführungen im Abschnitt Scherfede im 30-jährigen Krieg) auch den Brandverlust der beiden Häuser seines Vaters Johann Thonemann (Richter) erlebt; im Protokoll von Scherfede (Ortschronik) ist der Verlust festgehalten. Johann junior ist – wie es wörtlich heißt – „am 6. Januar 1659 begraben“ worden. Zu diesem Zeitpunkt war er rund 40 Jahre alt. Vermutlich hatte er keine weiteren Nachkommen, zumal unbekannt ist, wie seine Frau mit Namen hieß und ob sie durch die Kriegswirren oder durch die herrschenden Krankheiten in diesen schrecklichen Jahren verstorben ist.

Daneben wird ein Bauer Hermann Tönemann genannt; es ist wegen der Zerstörung auch der Register von Scherfede in den letzten Kriegsjahren – wahrscheinlich auch 1643 – keine Erforschung dahin möglich, ob Hermann ein Sohn von Cord Thonemann oder von Johann Thonemann ist.

Der Richter Johann Thonemann heiratete nach dem Tode seiner ersten Frau erneut; von dieser zweiten Frau ist nur der Vorname Elisabeth bekannt. Auch die beiden Kinder aus dieser Ehe sind bekannt (wohl weil er zu den „höheren“ Persönlichkeiten von Scherfede zählte) und zwar Heinrich, geboren am 03.03.1641 und Arnold, geboren am 07.02.1644 in Scherfede. (Welch furchtbare Situation: die Häuser 1643 verbrannt; die Bewohner von Haus und Hof mit den so kleinen Kindern, zwei und ein Jahr alt, vertrieben). Bei dieser zweiten Ehe etwa 1635 bis 1640 von Johann hatte der Sohn Johann junior aus der ersten Ehe als Trauzeuge mitgewirkt – so in den Akten der Gemeinde Scherfede –. Johann (Richter) starb etwa in den Jahren 1655 bis 1665.

Die alte Schmiede von Nilius im Dorfzentrum an der Hauptstraße (1909)

Heinrich Thonemann, der Sohn aus zweiter Ehe von Johann (Richter) mit Frau Elisabeth N., wurde am 03.03.1641 in Scherfede geboren. Es ist nicht bekannt, welche Frau er geheiratet hat, ebenso nicht von seinem Bruder Arnold, geboren am 07.02.1644 (wegen fehlender Unterlagen). Auch für den etwa 1630 bis 1640 geborenen Martin, der neben Hermann erwähnt wurde, gilt diese Unsicherheit. Erst mit der nächsten Generation sind wieder genaue Angaben vorhanden.

Johann Heinrich Thonemann,, wurde im Jahre 1684 geboren. Hier liegen wieder exakte Angaben vor. Er war der Sohn von Heinrich Thonemann. Am 23.02.1716 – ein anderes Datum ergibt 22.11.1716 – er war zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alt – heiratete er Gertrud Hoppen, die 1678 geboren wurde – also 6 Jahre älter war –. Sie starb 1750; er starb 1765.

Aus dieser Ehe von Johann Heinrich und Gertrud gingen sechs Kinder hervor; das erste Kind, Johann Heinrich, genannt wie der Vater, wurde 1717 geboren und starb als Kleinkind im selben Jahr 1717; das zweite Kind, Anna Maria, wurde am 25.08.1718 geboren; der weitere Lebensweg ist nicht erforscht. Das dritte Kind, ein Sohn, wiederum Johann Heinrich genannt, wurde am 01.11.1719 in Scherfede geboren. Er heiratete Maria Wiemers. Als viertes Kind wurde Bernhard Georg am 14.09.1721 geboren; dieser Junge starb als Kleinkind schon 1723 – rund 2 Jahre alt. Als fünftes Kind kam Friedrich zur Welt, geboren 1722; er gilt als der Stammvater der Ossendorfer Thonemann-Linie. Das sechste Kind, geboren am 24.12.1723, war als Weihnachtsgeschenk das letzte Kind aus dieser Ehe, wurde Johann Heinrich genannt. Dieser Sohn verheiratete sich am 16.01.1751 – 27 Jahre alt – mit Angela Gertrud Temmen aus Bonenburg (Stadtgemeinde Warburg); die Frau wurde am 01.05.1723 geboren, war gleich alt bei der Heirat. Aus dieser Ehe kam ein Sohn zur Welt, der wiederum wie der Vater und Großvater Johann Heinrich hieß, geboren am 15.05.1758, Landwirt in Scherfede; er verheiratete sich am 06.05. mit Eva Maria Engemann aus Rimbeck, die am 05.01.1765 geboren wurde und am 25.03.1814 zu Scherfede verstarb. Diese Ehe hatte 12 Kinder: 1. Johann Joseph, geboren am 17.03.1788; 2. Johannes Laurentius, geboren am 09.08.1789; 3. Johannes Andreas, geboren am 22.10.1791; 4. Anna Eva Margareta, geboren am 21.08.1793; 5. Johannes Franziskus, geboren am 08.10.1795; 6. Anna Maria Elisabeth, geboren am 30.07.1797; 7. Anna Christina Maria Elisabeth, geboren am 15.09.1799; 8. Anna Maria Theresia, geboren am 14.08.1801; 9. Anna Maria Theresia, geboren am 21.08.1802; 10. Augustinus, geboren am 14.12.1803; 11. Johann Bernhard, geboren am 01.08.1806; 12. Johann Anton, geboren am 12.09.1808.

Altes Postamt

Haus Linnhoff / Hagemeyer – im Hintergrund die Weinbrand-Fabrik, in der der Scherfeder Schnaps „Diemel-Perle“ hergestellt wurde –

Joes Christoph Thonemann, das dritte Kind der Ehe von Johann Heinrich und Anna Maria, geborene Wiemers, wurde am 04.02.1756 in Scherfede geboren.

Johann Heinrich Thonemann war – wie vorstehend ausgeführt – das 3. Kind der Ehe Johann Heinrich Thonemann mit Gertrud Hoppen.

Er wurde am 01.11.1719 in Scherfede geboren; gestorben am 28.08.1762 – noch keine 43 Jahre alt. Die Verheiratung mit Anna Maria Wiemers fand am 28.02.1750 statt; in der 12-jährigen Ehe wurden 3 Kinder geboren: 1. Anna Maria Christina, geboren am 18.04.1751 in Scherfede; 2. Johannes Heinrich, geboren am 8.04.1753, gestorben 25.03.1814 in Scherfede; 3. Joes Christoph, geboren am 04.02.1756 in Scherfede. Anna Wiemers, seine Frau, wurde 1716 geboren in Scherfede und starb am 13.01.1800 im Alter von 84 Jahren. Das zweite Kind Johannes Heinrich setzte die Scherfeder Linie fort.

Christoph heiratete im Alter von 28 Jahren am 09.07.1784 Eva Maria Kohaupt – 23 Jahre alt – geboren 1761 in Scherfede. Es ist aus den amtlichen Unterlagen nicht ersichtlich, ob die Frau Eva Maria aus Scherfede oder Rimbeck stammt. Jedenfalls ist zwischen 1784 und 1790 Christoph nach Rimbeck gezogen, denn 1790 wurde sein Sohn Johann Heinrich in Rimbeck geboren.

Joes Christoph starb im Alter von 82 Jahren am 25.01.1838. Seine Frau starb bereits nach 9-jähriger Ehe am 18.03.1793 im Alter von 32 Jahren. Christoph heiratete zum zweiten Male, 1793, Eva Margareta Günther, geboren 1761. Sie starb im Alter von 76 Jahren am 28.10.1837.

Folgende 5 Kinder stammen aus der ersten Ehe: 1. Matthias, geboren am 14.08.1785; 2. Johann Heinrich, geboren am 07.01.1787, gestorben 1787; 3. Johann Bernhard Heinrich, geboren am 09.06.1788; 4. Johann Heinrich, geboren am 14.02.1790; 5. Anna Maria Elisabeth, geboren am 17.02.1793, gestorben im selben Jahr 1793.

Aus der zweiten Ehe stammen zwei Kinder: Franziskus Antonius, geboren am 24.01.1794, gestorben 1794 und Johann Franziskus Josef Antonius, geboren am 20.06.1801.

Das vierte Kind aus der ersten Ehe ist der Stammvater der Familie Thonemann, der die Familie in Rimbeck fortsetzte: Johann Heinrich Thonemann, geboren am 14.02.1790 in Rimbeck.

Mönchhof

Weitere in Scherfede verbleibende oder abzweigende Thonemann-Linien

In Scherfede gingen die Thonemann-Linien weiter, zwar hatten diese Namensträger keinen unmittelbaren und direkten Bezug zu der Abzweigungslinie Rimbeck – Dülmen (direkte Vorfahren). Die Scherfede und Ossendorfer Linien sind auch wie die Düsseldorfer Linien auf Johann Thonemann 1557 bis 1608 (Johann VII.) zurückzuführen; er gilt als der Stammvater der Scherfeder Thonemann-Linie; der Sohn Johann Thonemann war lange Jahre Richter in Scherfede. Im Jahre 1831 bei der Urvermessung des gesamten Warburger Gebietes waren nach den Katasterangaben auf dem „Münkenhof“ in Scherfede drei Thonemann-Besitzungen: Johann Thonemann mit den Flurstücken 244 und 245 (Haus-, Hofraum und Garten); das Haus stand am Eingang zum „Münkenhof“ an der Hauptstrasse (heute, 1994, Mönchshof Nr. 5); weiter Josef Thonemann (wahrscheinlich Josef Anton), dessen Haus zwischen den Häusern von Johann Schulze und Andreas Blömeken stand (bezogen auf 1831) (Flurstück 256) und Meinolph Thonemann, dessen Haus zwischen den Häusern von Philipp Schäfer und Engelbert Fleischen (bezogen auf 1831) stand (Flurstück 225 und 226). Der „Mönchshof“ zeigt in seiner Anlage heute noch sein altes Bild: jedoch wurden die meisten Häuser und Höfe neu- oder umgebaut.

Die von Joes Christoph abstammende oder fortgeführte Linie ging über Johann Franz Josef Anton Thonemann (geboren 1801) über Johann Vincenz Thonemann (geboren 1831) weiter. Hierzu wurde im Jahrbuch der Gemeinde Scherfede für das Jahr 1868 berichtet: „Am 29. Februar 1868 brannte von dem Wiemerschen, vulgo Koken, Wohnhause das Dach ab. In der Nacht vom 6. zum 7. März 1868 brannte das Haus (von Fachwerk) des J. Thonemann, vulgo Lüders, bis auf den Grund ab. Am 1. April 1868 brannte das Haus (Fachwerk) des A. (August) Wiemers, vulgo Wiemers-Jürgens bis auf den Grund ab, wo zur selbigen Zeit auch das Haus des Heinrich Schnückel, vulgo Mejers (Meggers?), brannte, welches aber im Entstehen wieder gedämpft wurde. Sämtliche Brände hatte ein Joseph Schulze von hier angelegt, weil er glaubte, diese Leute seien theils Schuld an der Separation, theils weil sie von seinen früheren Grundstücken in der Separation bekommen und er benachteiligt sei. Er wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Den Grund zur Entdeckung hat er selbst gegeben, indem er einen Brief geschrieben, wonach noch mehrere Häuser abbrennen sollten. Diesen Brief sollte er auf Thonemanns Brandstätte gefunden und später wieder dorthin gelegt haben, ohne aber Anzeige davon zu machen. Zum Glück wurde dieser Brief von anderen später gefunden, zur Anzeige gebracht und es ergab sich, dass es ein paginiertes Blatt aus einem Schulzeschen Buch war, welches er daraus gerissen und zu diesem selbst geschriebenen Briefe benutzt hatte. Dieser kleine Umstand, das Pagna also, gab Aufschluss über alle Brände und so hätte er, wenn man ihn nicht gefaßt hätte, noch immer weitere Häuser angesteckt, welches er auch selbst eingestand. Nach seiner eigenen Aussage hatte er inzwischen oft versucht, noch andere Häuser anzustecken, welches ihm aber nicht gelungen. Es herrschte große Aufregung in der Gemeinde, denn es war schon soweit gekommen, dass fast in jedem Hause einer Nachtwache hielt. Außerdem gingen jede Nacht 2 Mann Patrouille, bis der Brandstifter entdeckt war“.

Gasthof Henneken (heute Rose) – das Haus steht auf der Ecke der Bundesstraßen B 7 und B 68 –

Die Linie ging weiter über Johannes Thonemann (geboren 1863); von Johannes Thonemann wurde berichtet, dass er bei der Gründung der Scherfeder Spar- und Darlehnskasse am 28.11.1891 Gründungsmitglied war und zum Aufsichtsrat gewählt wurde; bei der 40-jährigen Generalversammlung am 31. Mai 1931 wurde Johann Thonemann für 40 Jahre Aufsichtsrat besonders geehrt. Bis zum Jahr 1940 hat er dieses Amt innegehabt; er starb am 06.03.1943 als 80-Jähriger.

Johann Thonemann (geboren 1899) ist der nächste in dieser Reihe, dann folgt der am 31.07.1936 geborene Johann Heinrich Thonemann, der heute (1994) in Scherfede mit seinem Sohn Johannes Karl, geboren am 29.11.1965, seinen landwirtschaftlichen Besitz an der Poststrasse in Scherfede bewirtschaftet.

Eine weitere Scherfeder Linie zweigt schon von Johann Heinrich Thonemann, Scherfede, geboren am 01.11.1719, verheiratet mit Anna Maria Wiemers ab. Sein erst geborener Sohn, Johannes Heinrich Thonemann, geboren am 08.04.1753, heiratete am 06.05.1787 in Rimbeck Eva Margarete Engemann, die am 09.11.1765 geboren wurde. Aus dieser Ehe sind vier Söhne bekannt: 1. Johann Josef, geboren am 17.03.1789, 2. Johann Andreas, geboren am 14.02.1790, 3. Johann Laurentius, geboren am 09.08.1792 und 4. Johann Franziscus, geboren am 08.10.1795. Johannes Heinrich starb in Scherfede am 25.03.1814, seine Frau am 20.09.1848.

Hauptstraße / Höhe Landage – diese Straße wurde von Napoleons Truppen befestigt

Johann Andreas Thonemann, (der dritte Sohn von Johannes Heinrich), geboren am 14.02.1790 in Scherfede, verheiratete sich am 19.08.1817 in Scherfede mit Elisabeth Blömeke, geboren am 05.12.1796 in Rimbeck. Von ihm wird berichtet, dass er einige Jahre Gemeindeverordneter in Scherfede gewesen sei. Er ließ vier Söhne in Scherfede taufen: Karl (Carolus) Philip(p), geboren am 10.12.1817, Johann Heinrich , geboren am 17.06.1821, Franziscus Josephus, geboren am 15.10.1829 und Clemens August, geboren am 16.05.1834. Vater Johann Andreas kam am 26. Oktober 1845 nach einer Fahrt von Obermarsberg beim Zurücksetzen der leeren Wagen bei Marsberg-Unterstadt durch Umkippen des Vorderwagens zu Tode. Elisabeth starb am 28.02.1868 in Scherfede.

Die Linie läuft dann zu Karl Philipp Thonemann, geboren 1817. Von ihm wird berichtet, dass er am 23. Juli 1854 in der Frühe seinen Vetter Anton Thonemann „todt auf seinem Kohlewagen, mit welchem er in der Nacht von Dalhausen gekommen war“ gefunden hätte.

Die Linie geht weiter über Xaver Thonemann, geboren am 13.08.1863, der beruflich als Malermeister in Scherfede tätig war und als Gemeindevorsteher in Scherfede von 1912 bis 1924 ehrenamtlich wirkte. Der Sohn von Xaver Thonemann heißt Rudolf Thonemann, geboren am 28.04.1900, ebenfalls Malermeister in Scherfede, Briloner Strasse. Der heute (1994) noch lebende Sohn von Rudolf Thonemann, mit Rainer Thonemann der nächste in der Reihe, von Beruf wie der Vater Malermeister, hat das Haus an der Briloner Strasse in Scherfede übernommen, das Geschäft aber schon an seinen Sohn weitergegeben. Der Sohn heißt ebenfalls Rainer, geboren in Scherfede am 09.02.1960.

Die Thonemann-Linie in Scherfede zweigt bei Karl Philipp ab, geboren am 10.12.1817. Er heiratete am 22.11.1846 in Scherfede Elisabeth Hoppe, geboren am 18.06.1819 in Scherfede. Aus dieser Ehe stammen sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter. Die Söhne: Johannes, geboren am 08.11.1850, Joseph, geboren am 11.11.1854, Heinrich, geboren am 31.01.1857 und Xaver, geboren am 13.08.1863; die Töchter: Elisabeth, geboren am 01.11.1847, Maria, geboren am 26.04.1849 und Theresia, geboren am 26.01.1853. Karl Philipp war Landwirt und starb 81-jährig am 2.05.1899, seine Frau starb fünf Jahre später am 7.08.1904.

Bahnhof Scherfede

Nun folgt sein ältester Sohn Johannes, geboren am 08.11.1850. Er war Lokomotivführer und Nebenerwerbslandwirt in Scherfede. Er verheiratete sich in Warburg am 12.07.1879 mit Therese Spielrump. Sie war in Uelde am 02.05.1855 geboren. Zwei ihrer drei Söhne, Heinrich Josef, geboren am 07.08.1881, und Clemens Johannes, geboren am 27.01.1890, waren hauptberuflich bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigt, der dritte Sohn Franz Rudolf, geboren am 09.05.1883 starb im selben Jahr 1883; die vier Töchter waren Maria Clara, geboren am 18.06.1880, gestorben im März 1881, Maria Elisabeth, geboren am 13.09.1887, Theresia Catharina, geboren am 09.10.1892, gestorben im April 1893 und Maria Josefa, geboren am 21.05.1895. Vater Johannes starb am 02.07.1920, seine Frau am 16.01.1918, beide in Scherfede.

Längsdielenhaus, Hauptstr. 63 „Haus Mauses“ (1929)

Clemens Johannes Thonemann, geboren am 27.01.1890, war der nächste Vertreter in der Familien-Linie. Wie geschildert, war er bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigt. Dort übte er den Beruf des Eisenbahnschlossers aus. Daneben war er (nebenberuflich) noch Landwirt. Am 05.10.1921 heiratete er die Juliana Blömeke, geboren am 30.10.1896, in Scherfede. In der 35-jährigen Ehe wurden zwei Söhne und eine Tochter geboren: 1. Anna Theresia Clara, geboren am 05.04.1923; 2. Heinrich Karl Johannes, geboren am 02.02.1926; 3. Alfred, geboren am 31.12.1929. Clemens Thonemann starb schon im Alter von 66 Jahren am 26.10.1956 in Scherfede, seine Frau Juliana 83-jährig, 16.01.1978, ebenfalls in Scherfede.

Clemens Sohn, Heinrich Karl Johannes Thonemann , geboren am 02.02.1926 ist ein weiterer Vertreter der Düsseldorfer Linien. Auch er war zunächst bei der Eisenbahn – nach dem 2. Weltkrieg Deutsche Bundesbahn – beschäftigt, dann wechselte er als Maschinenschlosser in die Industrie nach Düsseldorf. Hier blieb er bis zu seiner Pensionierung 1989 beschäftigt. In Düsseldorf lernte er seine Frau, Elisabeth Gretzke, kennen. Sie heirateten am 30.05.1952 in Düsseldorf.

Aus dieser Ehe stammen zwei Söhne: Ralf Alfred Heinrich, geboren am 12.05.1959 und Nico Thomas, geboren am 12.05.1961.